Mit Messer, Rasierpinsel und Rock’n’Roll (Teil 2)

Marcus Jürs ist Rockabilly-Friseur mit Leib und Seele. Zu seinen Kunden zählt Altbundeskanzler Helmut Schmidt – und der verlangt ihm einiges ab. Doch Jürs weiß ganz genau, was seine Kunden wollen.

„Ich hatte mit Herrn Schmidt noch keine Probleme“, so Friseurmeister Marcus Jürs in entspannt-humorvollem Tonfall, „ich habe das nur von Kollegen gehört, bei denen er vorher Kunde war.“ Und wenn sich Helmut Schmidt nicht gerade geistig auf einen Parteitag vorbereitet, ist ab und an sogar ein Plausch mit dem 93-Jährigen drin. „Er kommt häufig in seiner Mittagspause. Dann wird hier auch schon mal über allgemeines Tagesgeschehen geschnackt“, berichtet Jürs.

Marcus Jürs mit KundeUm einiges persönlicher werden die Gespräche, wenn langjährige Kunden bei ihm auf dem Friseurstuhl Platz nehmen. „Ich habe einen Kunden, dem ich zum ersten Mal die Haare geschnitten habe, als er sechs Jahre alt war. Heute ist er 36. Ich habe seine Schulzeit, seine Ausbildung, seine erste Ehe, seine zweite Ehe sowie bis dato sein Singledasein miterlebt.“

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Mit Messer, Rasierpinsel und Rock’n’Roll (Teil 1)

Friseur Marcus Jürs beherrscht sie noch – die alten Haarschnitt- und Rasiertechniken der 30er- bis 50er-Jahre. An fünf Tagen in der Woche bringt der 42-Jährige in seinem Hamburger Rockabilly-Friseurgeschäft In-Stadt-Friseur die Haare seiner vorwiegend männlichen Kunden mit Rasiermesser, Schere und Kamm in Form. Die „Jungs“ schätzen sein außergewöhnliches Talent – allen voran ein ehemaliger Bundeskanzler.

Rockabilly-Friseur    Marcus Jürs

Rockabilly-Friseur Marcus Jürs

„Ich brauche noch ein paar Minuten, dann bin ich soweit“, sagt Marcus Jürs mit gelassener Stimme. Der 42-Jährige mit den sorgfältig nach hinten frisierten Haaren sitzt auf der hellbraunen Holztreppe hinter der Kasse. Er wirkt ein wenig erschöpft. Gerade hat er den letzten Kunden für heute bedient – Zeit für eine Feierabendzigarette.

An den weißen Wänden im Salon hängen zahlreiche Bilder von Elvis Presley und Johnny Cash. Schon beim Hineingehen verrät ein in der Tür hängendes Schild mit schwarzem Schriftzug, dass es sich beim In-Stadt-Friseur um einen „Rock’n’Roll Place“ handelt.

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